Unter Oralverkehr (auch „Französisch“ oder „Blasen“ genannt) versteht man die Erregung der Geschlechtsteile oder des Afters mit dem Mund. Für die Person, die geleckt oder geblasen wird, besteht kein HIV-Risiko. Für die leckende oder blasende Person besteht ein sehr geringes Risiko, wenn HIV-haltiges Sperma oder Blut mit dem Mund aufgenommen wird. Die Mundschleimhaut ist aber sehr stabil, und Speichel verdünnt virushaltige Flüssigkeiten. Weltweit sind deshalb nur wenige Fälle bekannt, in denen es beim Oralverkehr durch Sperma oder Blut zu einer HIV-Infektion kam.
Trotzdem wird das HIV-Risiko beim Oralverkehr meist völlig überschätzt. Da es hierzu immer wieder Fragen gibt, haben wir hier die wichtigsten Antworten zusammengestellt.
HIV-Risiko und Schutz bei verschiedenen Arten des Oralverkehrs:
1. Stimulation des Penis und Hodens mit dem Mund, umgangssprachlich auch „Fellatio“, „Blasen“, „Lutschen“ oder auch englisch „Blowjob“ genannt (Wenn der Penis in den Rachen eingeführt wird, spricht man von „Rachenfick“ oder auch englisch „Deep Throat“.)
HIV-Risiko: Die Person, die geleckt oder geblasen wird, hat kein HIV-Risiko. Die Person, die leckt oder bläst, hat ein sehr geringes HIV-Risiko, wenn sie Sperma in den Mund aufnimmt. Der „Vorsaft“ oder die „Lusttropfen“ des Mannes stellen dabei kein Infektionsrisiko dar, die HIV-Menge reicht für eine Ansteckung nicht aus.
Safer Sex: „Raus bevor es kommt“ – dies bedeutet, nach Möglichkeit kein Sperma in den Mund gelangen zu lassen. Sollte Sperma in den Mund oder Rachen gelangen, besteht ein sehr geringes Risiko einer HIV-Übertragung (weltweit gab es nur wenige Fälle). Man kann dieses sehr geringe Risiko noch weiter senken, indem man das Sperma ausspuckt und mit etwas Flüssigkeit nachspült - damit das Sperma nur kurz im Mundraum bleibt Auch wenn Sperma geschluckt wird, ist das Infektionsrisiko sehr gering. Etwas Flüssigkeit trinken hilft dann, das Sperma in den Magen zu spülen. Dabei schützen die robuste Speiseröhre und die Magensäure vor einer Infektion.
2. Stimulation der weiblichen Geschlechtsteile (z. B. der Scheide, der Schamlippen und der Klitoris) mit dem Mund, auch „Cunnilingus“ oder „Lecken“ genannt
HIV-Risiko: Die Person, die geleckt wird, hat kein HIV-Risiko. Auch die Person, die leckt, muss sich wegen HIV keine Sorgen machen. Dies gilt selbst dann, wenn Menstruationsblut aufgenommen wird: Die Mundschleimhaut ist sehr robust. Außerdem gelangt nur wenig Blut nach und nach in den Mund und wird zudem durch Speichel verdünnt.
Die Scheidenflüssigkeit stellt kein Infektionsrisiko dar, die HIV-Menge reicht für eine Ansteckung nicht aus.
3. Stimulation des Afters mit dem Mund, auch „zungenanal“ oder Englisch „Rimming“ genannt
HIV-Risiko: Keines – Bisher ist weltweit noch keine HIV-Übertragung auf diesem Weg berichtet worden. Auch bei leicht blutenden Verletzungen oder Erkrankungen des Afters (zum Beispiel Hämorrhoiden) muss man sich also wegen HIV keine Sorgen machen. Denn die Mundschleimhaut ist sehr robust und es gelangt nur wenig Blut nach und nach in den Mund und wird zudem durch Speichel verdünnt.
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