Herpes an den Lippen kennt fast jeder: Es bilden sich schmerzhafte kleine Bläschen, die nach einiger Zeit zwar wieder abheilen, jedoch immer wieder kommen können. Verursacht wird Herpes von Viren. Hat man sich einmal infiziert, bleiben sie lebenslang im Körper und können immer wieder Herpesbläschen verursachen. Herpes kann auch an anderen Stellen des Körpers auftreten, vor allem im Genital- und im Analbereich.

Das Wichtigste über Herpes

  • Typisch für Herpes sind Bläschen an den Lippen, allerdings tritt er auch im Genital- oder Analbereich auf.
  • Herpes ist leicht übertragbar. Vor allem direkter Kontakt mit Bläschen oder Geschwüren beim Küssen oder Sex führt zur Übertragung. Tropfen- und Schmierinfektionen kommen ebenfalls vor.
  • Die Herpes-Viren bleiben lebenslang im Körper und können immer wieder aktiv werden und Herpes-Bläschen bilden.
  • Es gibt keine Heilung, allerdings können antivirale Medikamente wie Cremes den Verlauf lindern, wenn die Viren gerade aktiv sind.
  • Herpes ist schmerzhaft, in der Regel aber nicht gefährlich. Manchmal gibt es schwere Verläufe, vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Verlauf einer Infektion mit Herpes

Herpes-Viren befallen vor allem empfindliche Stellen der Haut sowie Schleimhäute. Einige Tage nach der Infektion macht es sich durch Jucken, Brennen oder Spannen der Haut bemerkbar, dann entstehen Bläschen, die schließlich aufplatzen und kleine Geschwüre hinterlassen. Möglich sind auch geschwollene Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Diese Symptome verschwinden meist innerhalb von zwei bis drei Wochen wieder.

Die Herpes-Viren sind dann aber nicht aus dem Körper verschwunden. Sie bleiben lebenslang im Körper und können immer wieder aktiv werden, dann kommt es erneut zur Bildung von Herpes-Bläschen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn man im Stress ist oder wenn der Körper durch eine andere Krankheit geschwächt ist.

Normalerweise ist Herpes zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlich. Greift eine Infektion auf das Auge über, droht allerdings eine Verminderung der Sehkraft. In seltenen Fällen befällt das Virus auch innere Organe, das Nervensystem oder das Gehirn.

HIV und Herpes

Bei HIV-Infizierten sind die Herpesbläschen manchmal über größere Bereiche ausgebreitet. Bei stark immungeschwächten Menschen kommt es auch häufiger zu schweren Verläufen mit Befall innerer Organe oder des Gehirns. Dann kann Herpes lebensbedrohlich werden.

Durch eine Herpes-Infektion steigt das Risiko, HIV weiterzugeben, denn die Bläschen enthalten das Virus in hoher Konzentration. HIV-Negative mit einer Herpesinfektion können sich leichter mit HIV infizieren, weil das Virus durch die geschädigten Schleimhäute leichter in den Körper eindringen kann.

Wie bekommt man Herpes?

Herpes ist leicht übertragbar. Ein besonders hohes Risiko besteht bei direktem Kontakt mit den Bläschen oder Geschwüren, zum Beispiel beim Küssen oder beim Sex. Aber Herpes kann auch durch Tröpfchen- und Schmierinfektion weitergegeben werden, also zum Beispiel durch Husten, Niesen oder das gemeinsame Benutzen eines Glases. Das Virus kann außerdem von einer Körperregion zur anderen gelangen, zum Beispiel über die Hände.

Besonders gefährlich: Herpes kann von schwangeren Frauen auf ihr Kind übertragen werden. Für ein Neugeborenes besteht dann Lebensgefahr.

Schutz vor Herpes

Weil Herpes so leicht übertragbar ist, gibt es keinen sicheren Schutz. Kondome reduzieren lediglich das Risiko. Den Kontakt mit Herpesbläschen und -geschwüren sollte man meiden. Hat man sie berührt, hilft gründliches Händewaschen.

Eine Impfung gegen Herpes gibt es nicht.

Diagnose

Herpes ist anhand der typischen Krankheitsanzeichen für den Arzt leicht erkennbar.

Behandlung von Herpes

Herpes-Viren lassen sich nicht wieder aus dem Körper entfernen. Medikamente können aber ihre Vermehrung im Körper verringern. Meistens werden die antiviralen Wirkstoffe als Creme auf die befallenen Stellen aufgetragen. Sie können aber auch in Form von Tabletten oder Injektionen verabreicht werden, wenn die Krankheit einen schweren Verlauf nimmt oder ein stärkerer Ausbruch der Krankheit verhindert werden soll.

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